Das dritte Glöckchen läutete im Achterhoek

Das Backhaus war anständig eingeheizt, der Plätzchenteig vorbereitet, der Brotteig in Form gebracht. Damit stand einem gemütlichen dritten Adventsabend im Achterhoek nichts mehr im Wege. Am vergangenen Sonntag wurde im kleinen Ort zum dritten Mal das Glöckchen geläutet, um damit den „Lebendigen Advent“ zu eröffnen. Bernd Richter, Verena Haas, Birgit Heine und Hilde Ingenpaß hatten zum dritten Advent ihre Pforten auf der Oetzelstraße geöffnet und zum gemütlichen Adventsabend eingeladen. Der Verein Natur und Kultur im Achterhoek (NuK) fördert mit diesem „Lebendigen Advent“ das gesellige Zusammentreffen von Jung und Alt.
„Es ist schon fast zur Tradition geworden“, sagt Petra Baaken, die dieses offene Treffen vor vier Jahren ins Leben rief und damit genau ins Schwarze traf. „Es wird geklönt, gesungen oder eine Geschichte vorgelesen, dazu ein Gläschen Glühwein oder selbstgepressten Apfelsaft getrunken“, erklärt Petra Baaken. Ein gemütliches ungezwungenes Treffen in der Adventszeit. Es ist unter anderem wohl auch dieser Aktion zu verdanken, dass ein gesamter Ort erst jüngst mit dem Kevelaerer Marketingpreis ausgezeichnet wurde. Und so füllte sich das zum Wohnhaus gehörende Gartenhaus an der Oetzelstraße auch rasch mit Adventsbesuchern, die es sich bei Kerzenschein und einer stetig wachsenden Krippe gemütlich machten. Erst beim letzten Treffen, am vierten Advent, wird diese mit dem Jesuskind vervollständigt.
Eröffnet wurde das zweistündige Treffen mit einem Adventslied. Als besondere Überraschung aber hatte der Gastgeber Bernd Richter sein Backhaus angefeuert, um darin Plätzchen und Brot zu backen. „Das ist total cool“, riefen Raphael Baaken und Marcelino Kleyda, die sich mit vereinten Kräften und unter Beobachtung des einjährigen Jonas, an die Verarbeitung des Plätzchenteiges machten. Zuvor aber schoben sie gemeinsam den von Gertrud Baaken vorbereiteten Weißbrotteig in den Ofen. Da war es schon fast selbstverständlich, dass der Weihnachtsklassiker von Rolf Zuckowski, „In der Weihnachtsbäckerei“, nicht fehlen durfte. Unter der Anleitung von Petra Baaken entwickelten sich die Adventsbesucher zu einem professionellen Chor, dessen Mitgliedern beim Duft der Weihnachtsplätzchen das Wasser im Munde zusammenlief. Diese und das Brot konnten, kurz bevor das Glöckchen den lebendigen Advent beendete, von allen Besuchern genossen werden.
Am kommenden Sonntag, dem vierten Advent, findet in der St.-Josef-Kapelle eine Stunde der Ruhe und Besinnung statt. Während dieser Stunde, die Monika Voss musikalisch und stimmlich untermalen und bereichern wird, kann eine von Papst Franziskus persönlich gesegnete Kopie des Gnadenbildes betrachtet werden. Die Jubiläumsaktion 375 Jahre Kevelaer-Wallfahrt – „Gnadenbild von Haus zu Haus“, beschert dem Achterhoek sicherlich einen besonderen Moment. (hvl)